Sehr gute Frage. Sehr sehr gute Frage. Die Antwort ist einfach und schwierig zugleich:
Ich hab einiges an Therapien bereits durch und schleppe gleichzeitig einiges an chronischen Erkrankungen und Behinderungen mit mir herum, die die erfolgreiche Suche nach einem geeigneten Therapeuten, der mich aushalten und sich auf die Besonderheiten einstellen kann, fast unmöglich macht. Ein Termin zu einer festen Zeit in der Woche ist obendrein schwer zu realisieren, da meine Tagesform erheblich schwankt.
Hier hingegen kann ich alles aufschreiben, einfach sein, bin in einem weitestgehend geschützten Rahmen (wenn ich zu Hause schreibe) und kann mich dem Horror dosiert stellen. Ich bin frei in der Wahl meiner Worte, meiner Methoden, meiner Zeiteinteilung.
Während ich all das hier aufschreibe, meine Erfolge und Misserfolge, meine Erlebnisse, meine Gefühle und all das ins Internet schreibe, habe ich nicht das Gefühl, mich einer einzelnen Person „zumuten“ zu müssen.
Das bedeutet nicht, dass ich mich nicht zukünftig noch nach „professioneller“ Hilfe umschaue. Ich merke aber deutlich, dass vieles raus muss und ich irgendwo anfangen muss. Ich hab halt gerade niemanden zur Hand, und gleichzeitig auch (noch) nicht das Gefühl, dass es nötig ist.