Kurzinformation
Kategorie(n): Selbsthilfe
Schlagwort(e): Mutter, Narzissmus
Vollständiger Titel: Werde ich jemals gut genug sein? - Heilung für Töchter narzisstischer Mütter
AutorIn/nen: McBride, Karyl
Verlag: Probst Verlag, Jahr: 2016
ISBN: 978-3-944476-16-2
Extras im Buch: Keine
Beschreibung / Rezension:
Ein weiterer Untertitel des Buches lautet „Die Gesichter des mütterlichen Narzissmus und die Auflösung des narzisstischen Erbes“, und all das beschreibt das Buch sehr gut. Das Buch ist tatsächlich nur für Töchter geschrieben, da Mütter und Töchter eine besondere Beziehung zueinander haben, so die Autorin.
Das Buch besteht aus drei Teilen: Das Problem erkennen (Teil I), Wie sich der Einfluss einer narzisstischen Mutter auf Ihr ganzes Leben auswirkt (Teil II) und schlussendlich Auflösung des mütterlichen Erbes (Teil III).
Ich habe das Buch in relativ kurzer Zeit durchgelesen, bewaffnet mit einem Textmarker. Was soll ich sagen – das Buch ist jetzt bunt^^ Obwohl ich während des Lesens einige Flashbacks hatte, weil hier und da ein Absatz voll ins Schwarze traf, hat mich das Buch nicht sehr deprimiert, sondern hat mir eher noch gutgetan, weil ich mich verstanden gefühlt habe.
Alle drei Teile sind sehr ausführlich und leicht verständlich geschrieben und gespickt von Fallbeispielen aus der psychologischen Praxis der Autorin. Auch erzählt sie, dass sie selbst auch betroffen sei. Bei manchen Beispielen kräuselten sich mir die Nackenhaare, so nah an meiner Realität waren sie.
Im ersten Teil habe ich meine Mutter ziemlich oft wiedererkannt. Sehr aufschlussreich war hier das Kapitel „Die Gesichter des mütterlichen Narzissmus“. Es war schon gruselig, wie genau ich mich an Begebenheiten aus meiner Kindheit erinnern konnte, die hier beschrieben worden sind. Gerade für diejenigen Töchter, die sich nicht sicher ist, ob sie selbst in diese Kategorie „Tochter einer narzisstischen Mutter“ fällt, ist dieser Teil wichtig.
Der zweite Teil behandelt die Folgen bei der Tochter selbst, und auch hier stimmte ich mit vielen Dingen überein. Grob gesagt gibt es drei verschiedene Folgen für die Tochter. Entweder wird sie leistungsorientiert, oder sie sabotiert sich selbst, oder ist eine Mischform zwischen beiden. All das wird auch genauer dargelegt und in weiteren Kapiteln vertieft.
Der dritte Teil über die Auflösung des mütterlichen Erbes war mir ein bisschen zu „amerikanisch-soft“ angehaucht, insbesondere über den Teil bezüglich des Umgangs mit der Mutter. Die Sätze, mit denen man seine Mutter in ihre Schranken weisen soll, waren mir nicht klar genug, sondern irgendwie zu wischiwaschi. Auch fehlten mir genauere Beispiele zum Thema „sich selbst bemuttern“. Andere Lösungsvorschläge und therapeutische Übungen dagegen waren wieder sehr gut, und ich habe damit schon arbeiten können.
Was mir sehr gefallen hat, war, dass nicht ständig drauf herumgeritten wird, dass man unbedingt zur Therapie gehen sollte. Es ist gut und richtig, wenn man gesagt bekommt, dass eine Therapie helfen kann, aber um das Buch durchzuarbeiten ist eine Therapie nicht notwendig.
Für wen ist das Buch geeignet?
Das Buch ist sehr gut für Töchter geeignet, die glauben oder wissen, dass ihre Mutter Narzisstin ist. Wenn man als Tochter das Gefühl hat, dass die Beziehung zur Mutter irgendwie „seltsam“ ist, man sich oft manipuliert vorkommt, die Mutter sehr viel Platz im eigenen Leben einnimmt und ähnliches, kann das Buch schon helfen, auf den richtigen Dreh zu kommen.
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen (empfehlenswert)
Weiterführendes:
https://www.willieverbegoodenough.com/ (englische Website)